Boule steht umgangssprachlich als Sammelbegriff für alle Kugelsportarten, wird jedoch im Freizeitsport in Deutschland - so auch an dieser Stelle - verwendet für den Präzisionssport Pétanque. Die Vorzüge liegen in der Simplizität der Spielidee und in der Tatsache, dass Spieldurchführung und spannende Spielerlebnisse ohne großen Technik- und Trainingsaufwand sowie von allen Generationen und auf vielen gegebenen Quartiersplätzen möglich sind. Boule kann in das wohnortnahe und quartiersinterne Leben integriert werden, um ein gesundheits- und bewegungsförderndes Spielerlebnis bis ins hohe Alter zu erfahren.
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In der Regel spielen zwei Teams, die aus 1 („Tête-à-tête“), 2 („Doublette“) oder 3 („Triplette“) Spielern bestehen, gegeneinander. Ziel ist es, mit den eigenen Kugeln möglichst nah an eine Zielkugel (auch Schweinchen genannt) zu gelangen. Die Zielkugel und die gegnerischen Kugeln können dabei auch herausgedrückt oder weggeschossen werden. Am Ende einer Aufnahme werden die Kugeln einer Mannschaft gezählt, die besser liegen als die beste Kugel des Gegners. Entsprechend viele Punkte bekommt die Mannschaft, wodurch dem Spiel ein wettkampfähnlicher Charakter verliehen werden kann. Die Mannschaft, die zuerst 13 Punkte erzielt, hat gewonnen. Gespielt werden kann auf Außenanlangen des Quartiers wie Sportplätzen oder Parkanlagen, die mit einem sandigen oder kiesähnlichen Untergrund ausgestattet sind. In jedem Fall stellt das Boule-Spiel das gemeinschaftliche Miteinander sowie den sozialen Austausch in den Vordergrund, wenn zusätzlich Quartiersbewohner und Quartiersbewohnerinnen integriert werden können, die in ihrer Mobilität (z.B. Sitzen im Rollstuhl) oder kognitiven Voraussetzungen eingeschränkt sind und ermöglicht somit ein bewegungsförderndes Gemeinschaftserlebnis mit individuellen Erfolgserlebnissen, nach persönlichen Möglichkeiten abgestuft denkbar. Eine Nutzung der Materialien im Quartier sollte gebührenfrei ermöglicht werden.
Eine mehrsprachige Erläuterung des Spiels ist bei Youtube abrufbar. Weitere Informationen finden sich im Filmbeitrag Faszination Boule.
Eine ausführliche Auflistung und visualisierte Darstellung des Regelwerks ist beim LSB zu finden.
Unabhängig der Umsetzungsform gilt:
Die passenden Bewegungsmöglichkeiten und ein verfügbares Equipment (Boule-Spiel) im Quartier stellen die Grundlage für ein erfolgreiches Umsetzen dieses Moduls dar. Sollten die Rahmenbedingungen nur partiell geeignet sein, bietet sich eine Vernetzung mit naheliegenden Sportvereinen und Kooperationspartnern, bspw. zum Materialaustausch oder zum quartiersübergreifenden Treff, an. Hierzu bieten Stadt- und Gemeindesportverbände Unterstützung an.
Das Boule-Spiel ist ein gesundheitsförderndes Bewegungserlebnis, das vielfältige Personen- und Altersgruppen eines Quartiers auf spielerische und gemeinschaftsorientierte Weise zusammenbringt und gleichzeitig individuelle Erlebnisse und neue Erfahrungen vermittelt.
Hr. Udo Lübke, Beauftragter des Bouleverbandes NRW (udo.lübke@boule-nrw.de)
Hr. Norbert Koch, Bildungsreferent im DJK Landesverband NRW Landessportbund NRW e.V.
Eine Nutzung der Materialien im Quartier sollte gebührenfrei ermöglicht werden.
DJK Blau Weiß Annen bringt das Quartier in Bewegung, Witten-Annen