Das Modul Hörmuschel – Alltagsgespräche hat zum Ziel älteren Menschen so lange wie möglich den Verbleib in ihrer eigenen Wohnung zu ermöglichen. Regelmäßige Telefonate sollen dabei helfen, Kontakte bis ins hohe Alter ohne größeren – vor allem körperlichen Aufwand – zu ermöglichen. Die telefonischen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sollen sowohl für Alltagsgespräche, als auch für Fragestellungen rund um das Älterwerden zur Verfügung stehen.
Dieses Modul wurde bisher von 1 Nutzern bewertet.
Um qualifizierte Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für dieses Projekt vorhalten zu können, ist eine gute Vorauswahl und eine Schulung der Ehrenamtlichen hilfreich. Die Helfenden sollten nicht nur eine hohe Sozialkompetenz und ein verstärktes Interesse an ihrem Gegenüber aufweisen, sondern auch seelsorgerisch und als Ratgebende für klassische Fragestellungen des Alters tätig werden können. Um dies zu gewährleisten, sollten die Ehrenamtlichen im Rahmen einer Schulung unterstützt werden. Diese sollte von Expertinnen und Experten durchgeführt werden. So könnten neben Fachleuten für altersspezifische Gesundheitsfragen aus Medizin, Pflege und Gerontologie, auch Rhetorik- Trainerinnen und Trainer eingesetzt werden, um grundlegende Gesprächsführungstechniken zu vermitteln. Auch Seelsorgende (z.B. aus Theologie oder Psychologie) könnte helfen bei besonders schwierigen Gesprächsthemen (z.B. dem Verlust des Partners) die nötige Distanz zu wahren und gleichzeitig einfühlsam zu agieren.
Nach der Schulung sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gut vorbereitet, um mit gesprächsbedürftigen Älteren in Kontakt zu treten. Damit das Angebot von Seiten der Seniorinnen und Senioren nachgefragt wird, müssen diese zuvor über selbiges informiert werden. Dies kann beispielsweise durch Aushänge oder Flyer geschehen, die an Orten verteilt werden, die häufig von Älteren frequentiert werden. Darauf sollte die Nummer einer Koordinationsstelle angegeben sein, die bei Kontaktaufnahme zwischen Seniorinnen und Senioren und Ehrenamtlichen vermittelt. Ist der Kontakt hergestellt, kann mit dem oder der Ehrenamtlichen besprochen werden wie häufig Kontakt gewünscht wird. Am besten werden dann feste Termine vereinbart, die in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Wiederkehrende Termine können Vertrauen zwischen den Parteien aufbauen und ermöglichen eine Vertiefung der Gespräche.
Zunächst ist es notwendig eine Koordinationsstelle und eine Hotline einzurichten (dies kann ggf. von zu Hause aus geschehen). Im nächsten Schritt müssen ehrenamtlich Helfende gefunden werden, die anschließend durch qualifizierte Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner (medizinischer Dienst, Gerontologinnen und Gerontologen, Seelsorgende etc.) geschult werden. Unabdingbar sind auch ein zielgruppenwirksames Bewerben des Angebots sowie die Vermittlung von Ehrenamtlichen an Interessierte.
Damit ein solches Angebot zustande kommt, müssen sich sowohl genügend Ehrenamtliche als auch Interessierte anmelden. Zudem ist eine qualitativ hochwertige Betreuung nur dann möglich, wenn die Helferinnen und Helfer für verschiedenste Inhalte ausführlich ausgebildet wurden.
Dieses Modul ist mit einem verhältnismäßig niedrigen Aufwand verbunden und kann einen großen Beitrag dazu leisten, dass auch mobilitätseingeschränkte Personen sich nicht vollständig von der Gesellschaft ausgeschlossen fühlen. Zudem können hier erste Beratungen stattfinden, die anschließend durch Spezialistinnen und Spezialisten vertieft werden können.
Hörmuschel der Kirche Langenfeld
Hausbesuche per Telefon, Bremen
Medizinische Dienste, Pflegeeinrichtungen, Gerontologinnen und Gerontologen sowie Seelsorgende unterschiedlicher Religionsgemeinschaften könnten für die Schulungen der Ehrenamtlichen gewonnen werden. Dies erhöht die Qualität der Betreuung und kann den Interessierten ein Gefühl von Sicherheit vermitteln.
Um eine Hotline für eine Koordinierungsstelle einzurichten, sollte Kontakt mit einem örtlichen Telekommunikationsunternehmen hergestellt werden.
Pflegestützpunkte sind in fast jeder Kommune zu finden und sind häufig gut über die örtlichen Angebote informiert. Es wäre von Vorteil sich mit diesen zu vernetzen, um kompetenter beraten zu können, aber auch um die bereits hergestellten Kontakte zu engagierten Personen zu nutzen.