Modul Kulturloge

Zielsetzung

Die Kulturlogen haben zum Ziel, Menschen mit geringen oder keinen finanziellen Mitteln einen kulturellen Zugang zu ermöglichen. Dabei werden nicht verkaufte Eintrittskarten durch Kulturschaffende an Organisationen weitergegeben, welche diese an interessierte Zielpersonen weitergegeben.

Einschätzungen zu diesem Modul von Nutzerinnen und Nutzer

Prozessphase:

eignet sich zur konkreten Umsetzung

Zeitaufwand:

bedarf längerer
Vorbereitung

Personalaufwand:

ist sehr
personalintensiv

Finanzieller Aufwand:

ist sehr
kostenintensiv

Partizipation:

hat einen hohen Beteiligungsgrad

Komplexität:

bedarf professioneller Unterstützung

Dieses Modul wurde bisher von 3 Nutzern bewertet.

Anwenderinnen und Anwender

Zielgruppe

Handlungsfelder

Umsetzung und Durchführung

Um ein solches Projekt zu gründen, muss zunächst eine detaillierte Planung ausgearbeitet werden. So muss erst einmal die Basis mit Kultureinrichtungen geschaffen werden, die sich dazu bereit erklären, überschüssige Restkarten kostenlos weiterzugeben. Des Weiteren müssen die Zielpersonen mit dem Angebot auch erreicht werden. Gerade diese leben aufgrund der finanziellen Situation häufig zurückgezogen, sodass es guter Werbemaßnahmen und einer guter Vernetzung seitens der Organisatorinnen und Organisatoren bedarf.

Beworben werden kann die Initiative sowohl im Internet als auch in lokalen Printmedien oder auf den Kommunikationskanälen der Kulturpartnerinnen und Kulturpartner.

Der Begriff der Kulturloge ist geschützt. Daher ist bei der Gründung eines solchen Vereins zu berücksichtigen, dass mit der Markenrechtsinhaberin Rücksprache bezüglich des Konzepts und der Durchführung gehalten werden muss. Es bestehen aber auch unter anderer Namensgebung ähnliche Projekte z.B. kulturpott.ruhr

Wichtige Umsetzungsschritte / Aufwandsabschätzung

Zu den wichtigen Umsetzungsschritten gehören die Planung und Konzeption. Zunächst sollten sich die Projektverantwortlichen mit Kultureinrichtungen, Sozialpartnerinnen und Sozialpartnern sowie Sponsorinnen und Sponsoren in Verbindung setzen und über das Projekt informieren. Haben sich Interessierte gefunden, kann mit der Suche nach ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern begonnen werden. Es ist sinnvoll diese durch Werbemaßnahmen auf das Projekt aufmerksam zu machen.

Sobald das Projekt initiiert und angelaufen ist, wird es nötig sein die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit voranzubringen. Empfehlenswert ist auch die Einrichtung einer Homepage, um über das Projekt und die Veranstaltungen zu informieren. Schließlich muss man die Verwaltung bei dem Projekt berücksichtigen, wie beispielsweise die Einnahme und Administration von Spendengeldern.

Stolpersteine

Geringe finanzielle Einkünfte von Betroffenen gehen häufig einher mit Schuldgefühlen oder Beschämung. Dies könnte ein Hindernis für die Annahme des kostenlosen, kulturellen Angebots darstellen. Daher ist es von besonderer Bedeutung, dass ehrenamtlich Engagierte sich darüber stets bewusst sind und einen sensiblen Umgang an den Tag legen.

Um ein funktionierendes Angebot zu gewährleisten, müssen genügend Ehrenamtliche bei der Verteilung der Karten an Interessierte mithelfen. Zudem ist es essentiell, dass genügend Kulturschaffende mitwirken und bereit sind ein Kontingent an Tickets zur Verfügung zu stellen.

Bewertung

Dieses Modul eignet sich gut, um Menschen mit wenig finanziellem Spielraum kulturelle Teilhabe zu ermöglichen.

Fallbeispiele

Ähnliches Konzept im Ruhrgebiet:

www.kulturpott.ruhr/

Kontakte / AnsprechpartnerInnen

Der Bundesverband Kulturloge – Ansprechpartner für Gründungsfragen und Vergabe von markenrechtlich-geschützten Lizenzen

Finanzierungsansätze

Beratung

Der Bundesverband Kulturloge kann allgemeine Informationen zum Gründungsverfahren und der rechtlichen Situation bieten. Dies wird auch auf seiner Website angeboten.

Zudem können kulturelle Anbieterinnen und Anbieter aller Art auf eine mögliche Zusammenarbeit angesprochen werden. Einen Überblick über die Vielzahl dieser Angebote bieten Stadtmagazine, die häufig in Bibliotheken oder Cafés kostenlos zur Verfügung gestellt werden oder auch Veranstaltungshinweise im Internet.

Nutzerinnen- und Nutzerkommentare

Wo Kulturloge drauf steht, muss Kulturloge drin sein. Die Kulturloge lädt Menschen mit geringem Einkommen (Kulturgäste) ein, wieder am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die Einladung zu Veranstaltungen durch die Ehrenamlichen, ist behutsam und würdevoll, so dass ein Vetrauensverhältnis zu Veranstaltern, Sozialpartnern, Ehrenamtlichen und insbesondere zu den Kulturgästen aufgebaut werden konnte. Die Kulturloge-Bewegung ist bundesweit auf einen guten Weg.Über 250.000 Karten wurden an über 60.000 Kulturgäste vermittelt. Ältere und jüngere Menschen, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Menschen mit und ohne Behinderungen, Familien, Flüchtlinge, Jugendliche und Kinder können, auch wenn sie über ein geringes Einkommen verfügen, Konzerte, Theater, Kino, Sportveranstaltungen usw. besuchen. Die würdevolle, behutsame und nachhaltige Ermöglichung der Teilhabe am kulturellen Leben ohne Stigmatisierung, Sanktionen oder Diskriminierung der Menschen mit geringem Einkommen, ist ein zentrales Anliegen der KULTURLOGEN.
der Bundesverband Deutsche Kulturloge e.V. (Sitz in Marburg) feiert in diesem Jahr seinen 5. Geburtstag. Kulturlogen handeln nach dem Tafelprinzip: Nicht verkaufte Eintrittskarten werden von ehrenamtlichen HelferInnen an Menschen mit geringem Einkommen vermittelt und an der Abendkasse auf den Namen der Gäste hinterlegt.So können ältere und jüngere Menschen, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Menschen mit und ohne Behinderung, Familien, Geflüchtete, Jugendliche und Kinder, auch wenn sie über ein geringes Einkommen verfügen, Konzerte, Theater, Kino, Sportveranstaltungen usw. besuchen und am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen. In Marburg wurde aus der Marburger Tafel heraus im Jahre 2010 die erste deutsche Kulturloge gegründet. Hohe Auszeichnungen für das Konzept und die erfolgreiche Vermittlung von Eintrittskarten führten zu einer bundesweiten Kulturlogen-Bewegung und 2012 zur Gründung des Bundesverbandes Deutsche Kulturloge e.V. Mittlerweile gibt es in Deutschland mehr als 30 Kulturlogen und ständig werden mithilfe des Bundesverbandes in anderen Städten und Regionen neue gegründet.
der Bundesverband Deutsche Kulturloge e.V. (Sitz in Marburg) feiert in diesem Jahr seinen 5. Geburtstag. Kulturlogen handeln nach dem Tafelprinzip: Nicht verkaufte Eintrittskarten werden von ehrenamtlichen HelferInnen telefonisch an Menschen mit geringem Einkommen vermittelt und auf den Namen des Gastes an der Abendkasse hinterlegt. So können ältere und jüngere Menschen, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Menschen mit und ohne Behinderung, Familien, Geflüchtete, Jugendliche und Kinder, auch wenn sie über ein geringes Einkommen verfügen, Konzerte, Theater, Kino, Sportveranstaltungen usw. besuchen und am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen. In Marburg wurde aus der Marburger Tafel heraus im Jahre 2010 die erste deutsche Kulturloge gegründet. Hohe Auszeichnungen für das Konzept und die erfolgreiche Vermittlung von Eintrittskarten führten zu einer bundesweiten Kulturlogen-Bewegung und 2012 zur Gründung des Bundesverbandes Deutsche Kulturloge e.V. Mittlerweile gibt es in Deutschland mehr als 30 Kulturlogen und ständig werden mithilfe des Bundesverbandes in anderen Städten und Regionen neue gegründet.

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