Modul Expertinnen- und Expertenbefragung

Zielsetzung

Eine Expertinnen- und Expertenbefragung dient dem Gewinn von Erkenntnissen, um genauere Informationen zu bestimmten Themen zu erhalten.

Einschätzungen zu diesem Modul von Nutzerinnen und Nutzer

Prozessphase:

eignet sich zur konkreten Umsetzung

Zeitaufwand:

bedarf längerer
Vorbereitung

Personalaufwand:

ist sehr
personalintensiv

Finanzieller Aufwand:

ist sehr
kostenintensiv

Partizipation:

hat einen hohen Beteiligungsgrad

Komplexität:

bedarf professioneller Unterstützung

Dieses Modul wurde bisher von 1 Nutzern bewertet.

Anwenderinnen und Anwender

Zielgruppe

Handlungsfelder

Umsetzung und Durchführung

Um ein bestimmtes Thema oder Problem zu erörtern und zu lösen, ist es in der Regel sinnvoll Expertinnen und Experten zu befragen. Experten sind fachlich qualifizierte und meist auch wissenschaftlich ausgebildete Fachleute. In einer Nachbarschaft sind jedoch in weiterem Sinn alle, die sich in einem Problembereich besonders gut auskennen und die Situation vor Ort kennen, z. B. als Beteiligte oder Betroffene, als Expertinnen und Experten zu verstehen. Häufig geht es bei der Problemlösung in Quartieren darum sich auszutauschen und aus Erfahrungen Anderer zu lernen. In diesem Sinne können lokale Dienstleistungsanbieterinnen und -anbieter oder Einzelhändlerinnen und -händler zu Expertinnen und Experten werden, die die Bedürfnisse und Wünsche ihrer älteren Kundschaft kennen und sich damit auseinandersetzen. Aber auch die Quartiersbewohnerinnen und -bewohner selbst sind Expertinnen und Experten in ihrem Lebensumfeld. Sie wiisen in welchen Bereichen das Quartier gut aufgestellt ist und in welchen  noch Verbesseungsbedarf vorhanden ist. Bei der Befragung ist es notwendig sich im Vorfeld mit dem Thema zu befassen und eine erste Recherche durchzuführen. Erst dann kann die Information und Sichtweise einer Expertin oder eines Experten verstanden und weiterverarbeitet werden. Die Kontaktaufnahme sollte persönlich erfolgen. Um die Expertin oder den Experten für ein Gespräch zu motivieren, sollten Ziel, Anlass und Ablauf der Befragung im Vorfeld offen gelegt werden. Viele Fragen können eine Einleitung oder Überleitung ins Thema darstellen und die Meinung des Gegenübers sondieren, wie z.B.:

Ist eine Veröffentlichung geplant (z. B. in der Zeitung), muss das Gespräch autorisiert werden. Anschließend müssen die Ergebnisse zusammengefasst und ausgewertet werden. Zudem sollte im Vorfeld festgelegt sein und auch gegenüber den Expertinnen und Experten kommuniziert werden, wie mit den Ergebnissen im Anschluss umgegegangen wird.

Wichtige Umsetzungsschritte / Aufwandsabschätzung

Wichtig ist ein strukturiertes Vorgehen:

Stolpersteine

Die Fragen und der Leitfaden müssen gut vorbereitet werden und thematisch gegliedert sein, um ein möglichst produktives Gespräch zu führen und die Erkenntnisse verwerten zu können. Auch sollte im Vorfeld festgelegt werden, was im Anschluss mit den Ergebnissen passiert. Die Expertinnen und Experten brauchen ggf. einen Anreiz um an einer Befragung teilzunehmen. Gleichzeitig muss bedacht werden, dass geweckte Erwartungen im Anschluss auch erfüllt werden sollten.

Bewertung

Eine Befragung von Expertinnen und Experten eignet sich gut um bisherige Informationen und Erkenntnisse zu reflektieren und unterschiedliche Sichtweisen einzubeziehen.

Kontakte / AnsprechpartnerInnen

Projekte

Quartiersentwicklung auf der Hünenburg, Meschede

Quartiersentwicklung in der südlichen Innenstadt, Krefeld

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Literatur

Gläser, Jochen (2010):
Experteninterviews und qualitative Inhaltsanalyse: als Instrumente rekonstruierender Untersuchungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften; Auflage: 4. Aufl., Wiesbaden

Helfferich, Cornelia (2011):
Die Qualität Qualitativer Daten: Manual für die Durchführung qualitativer Interviews. VS Verlag für Sozialwissenschaften; Auflage: 4. Aufl., Wiesbaden