Die Mitfahrerinnen- und Mifahrerbank ist ein niedrigschwelliges Angebot, welches die Mobilität vor allem im ländlichen Raum erhöhen soll. Besonders ältere, mobilitätseingeschränkte und finanziell schwächer gestellte Personen sollen von diesem Modul profitieren. Doch auch Jugendliche, die noch keinen Führerschein besitzen, können mithilfe dieses Angebots kleinere Distanzen, in denen der öffentliche Nahverkehr unzureichend ausgebaut ist, spontan überwinden.
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Zunächst sollte eine gut durchdachte Planung stattfinden. Neben möglichen Finanzierungswegen eines solchen Projektes, sollte vor allem der Bedarf an einem solchen Konzept geklärt werden. Zu diesem Zweck könnten ggf. die hauptsächlichen Zielgruppen interviewt werden. Auch wäre es sinnvoll das Konzept vorab in der örtlichen Presse vorzustellen und dann öffentlich zu diskutieren, um auch auf Seiten der möglichen Fahrtenanbieterinnen und -anbieter eine Bereitschaft zu wecken, fremde Personen im eigenen Auto zu transportieren.
Sind diese Faktoren ausreichend geklärt, kann mit der Planung der Aufstellungsorte für solche Bänke begonnen werden. Diese sollten an gut einsehbaren, zentralen Orten sowie in durch öffentliche Verkehrsmittel schwer erreichbaren, aber durch Autofahrerinnen und Autofahrer sowie Fußgängerinnen und Fußgänger dennoch stark frequentierten Gegenden aufgestellt werden. Neben der Bank sollte ein umklappbares Schild montiert werden, welches wichtige Orte in der Umgebung anzeigt und von der Straße aus von weitem einsehbar ist. So wissen die Vorbeifahrenden direkt, ob die auf der Bank wartende Person in die gleiche Richtung möchte, wie sie selbst.
Das Konzept der Mitfahrerinnen und Mitfahrerbank muss bei dem Großteil der Bevölkerung Anklang finden, um funktionieren zu können. In einigen Gemeinden ist es in der Vergangenheit bereits zu Kritik an dem Modell gekommen, da Personen Bedenken hatten, ihre Kinder und Jugendlichen in fremden Autos mitfahren zu lassen.
Zudem gab es auf der Projektseite der Caritas die Anmerkung, dass unter Umständen für die Anbietenden der Fahrten kein ausreichender Versicherungsschutz für die mitgenommenen Personen bestünde und die Fahrerin oder der Fahrer daher riskiere, im Schadensfall haftbar gemacht werden zu können. Dies könnte potenzielle Fahrtenanbieterinnen und -anbieter unter Umständen abschrecken.
Zudem besteht das Problem, dass dieses Angebot vorrangig im Sommer bei guter Witterung genutzt werden kann. In den Wintermonaten, aber auch bei stärkeren Regenfällen, ist es sonst riskant mit unbestimmten Wartezeiten an der Haltestelle auf Vorbeifahrende zu warten. Dieses Projekt ist daher nur bedingt eine Alternative zu herkömmlichen ÖPNV-Angeboten und müsste in klimatisch ungünstigen Zeiträumen ggf. durch Ruftaxen und andere Modelle ergänzt werden.
Gutes Projekt, um mit vergleichbar geringem Aufwand ländliche Regionen miteinander zu verbinden. Bedenken von Bewohnern könnten jedoch auftreten, wenn es um den Transport von Kindern durch fremde Personen geht. Auch Ältere fühlen sich vermutlich häufig wohler, wenn diejenigen, in deren Auto sie eine Strecke mitfahren können, ihnen bekannt sind. Dies ist vor allem in eher ländlichen Regionen der Fall.
Bünsdorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Nordrhein-Westfalen in Voßwinkel
Für einen Austausch über die Gründung eines solchen Projektes oder zu Fragen über den Verlauf und Erfolg desselben, kann mit den Urhebern der „originalen“ Mitfahrerbank Kontakt aufgenommen werden. Die Website der Caritas bietet Raum für entsprechende Kommentare, die auch von den Projektentwicklern beantwortet werden.
Kommune
Spenden
Stiftungen
Vereine
Vor der Gründung eines solchen Projekts muss mit der Kommune erarbeitet werden, an welchen Stellen die Aufstellung solcher Mitfahrerbänke sinnvoll und möglich ist.
Spazierpatinnen und Spazierpaten
Seniorinnen- und Seniorenkulturbus
Reidl, Andreas (2016): Eine Bank zum Mitnehmen.