Ein Seniorinnen- und Seniorenwegweiser stellt Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren in der Stadt vor und liefert eine Übersicht über Dienste, die im Alltag relevant sein können.
Aufgelistet sind wichtige Adressen und Programmangebote z.B. für den Bereich Kultur sowie Anlaufstellen wie ein Generationentreff oder Stadtteilgruppen.
Der Wegweiser sollte eine Art "Schnittstellenvermittlung" sein.
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Ein Seniorinnen- und Seniorenwegweiser sollte mindestens Angebote der offenen Altenarbeit, eine Präsentation der örtlichen Seniorenvertretung oder des Beirats sowie Angebote zu ehrenamtlicher Betätigung enthalten. Darüber hinaus sind Informationen über teil- und vollstationäre Pflege sowie Informationen zur Pflegeversicherung in kompakter Form unverzichtbar. Ein übersichtlicher Adressenteil mit Fürsorge- und Betreuungsstellen ist ebenfalls notwendig, um die wichtigen Telefonnummern für Ältere zu bündeln. Hilfreich wären außerdem Informationen zu Reiseanbietern, die sich auf ältere Personen spezialisiert haben. Auch Treffpunkte und Angebote für das soziale Miteinander sowie Bewegungsangebote sind unverzichtbar.
Zudem wäre zu beachten, die Darstellung des Wegweisers altengerecht zu gestalten. So ist eine ausreichende Schriftgröße zu bedenken, ebenso wie kurze, ansprechende und verständliche Texte, die mit Bildern illustriert werden.
Um einen Seniorinnen- und Seniorenwegweiser zu entwerfen und zu veröffentlichen sollte sich in der ersten Phase eine kleine Redaktionsgruppe regelmäßig treffen. Ein Sitzungsraum kann möglicherweise von der Stadt zur Verfügung stellt werden. Idealerweise werden zu Beginn journalistische und PC-Schulungen angeboten. Die Informationen und Artikel gilt es in Abstimmung mit dem Seniorenbeirat der Stadt zu erarbeiten. Für das Layout und den Druck sind bspw. die städtische Graphik-Abteilung sowie die kommunale Druckerei anzusprechen.
Darüber hinaus ist es in vielen Kommunen ratsam den Wegweiser in verschiedenen Sprachen zu veröffentlichen, um auch Bewohnerinnen und Bewohner mit Migrationshintergrund zu erreichen.
Bei der Umsetzung ist zu beachten, dass eine Zusammenarbeit mit einzelnen Einrichtungen sowohl bei der Erarbeitung der Inhalte als auch bei der redaktionellen Bearbeitung wichtig ist. Auch die Zusammenarbeit mit den Seniorinnen und Senioren der Stadt ist von Bedeutung. Besonders vor dem Hintergrund, dass ältere Menschen hier selbst, für sich und andere, aktiv werden können. Mithilfe von ehrenamtlichen Strukturen kann der Arbeits- und Verwaltungsaufwand gering gehalten werden.
Insgesamt ist eine zweigleisige Veröffentlichung im Internet und als Printmedium sinnvoll und eine regelmäßige Überarbeitung und Aktualisierung notwendig.
Ein Seniorinnen- und Seniorenwegweiser muss simpel aufgebaut sein. Zu viele Seiten können unübersichtlich wirken.
Für große Kommunen ist darüber nachzudenken, ob mehrere stadtteilbezogene oder thematische Wegweiser z.B. zum Thema “Wohnen im Alter” sinnvoll sind.
Hat sich der Wegweiser etabliert, ist es bei einer Neuauflage wichtig, Ansprechpartner und Adressdaten der Anbieter und Kontaktpersonen auf ihre Aktualität hin zu prüfen.
Studien belegen, dass gerade einmal knapp die Hälfte der älteren Menschen über das Internet erreicht wird. Daher ist es sinnvoll ein Printmedium zu wählen, es muss aber keine Hochglanzbroschüre sein. Insgesamt ist die Herausgabe dieser Broschüren sehr zu empfehlen.
Ein Beispiel für eine alternative Finanzierungsmöglichkeit zeigt der Wegweiser der Stadt Lünen. Durch die Kooperation mit einem Verlag finanziert sich dieser durch Anzeigen.
Netzwerk der Generationen, Mülheim an der Ruhr
Quartiersentwicklung in Riehl, Köln
Quartiersentwicklung in Remscheid-Süd, Remscheid
Umzugs- und Wohnungstauschbörse
Klier, Vera (2012):
Wegweiser durch die digitale Welt - für ältere Bürgerinnen und Bürger. BAGSO-Publikationen 33. Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisation., Bonn
Ugolini, Bettina (2011):
Wegweiser Alter: kurz und bündig. Limmat-Verlag, Zürich