Demenz- oder Sinnesgärten bieten durch ihre besondere Gestaltung pflegebedürftigen (älteren) Menschen, insbesondere bei Demenz, einen Halt gebenden Lebens- und Erfahrungsraum an. Sie schaffen den therapeutischen Effekt der Stimulierung der Sinne (durch unterschiedliche Farben, Gerüche, Klänge und Oberflächen) sowie die Möglichkeit, die Gärten - zumindest in Anbindung an eine pflegerische Einrichtung - eigenständig aufzusuchen. Hierdurch entsteht ein Gefühl der Unabhängigkeit. Gleichzeitig tragen sie dem vermehrten Bewegungsdrang der demenziell Erkrankten rechnung. Darüber hinaus fördern Demenzgärten das Wohlbefinden und können für die positiven Effekte der Gartentherapie genutzt werden.
Je nach Konzept sind weitere Ziele denkbar: Begegnung von Jung und Alt im Quartier, Spielort von behinderten und nicht-behinderten Kindern usw.
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Es gibt keine Standardlösungen für diese Gartenanlagen. Dennoch gibt es einige Planungsempfehlungen: Der Gartenbereich soll so gestaltet werden, dass er dem an eingeschränkter räumlicher Orientierung leidenden Menschen einen selbstbestimmten, auch unbegleiteten Aufenthalt erlaubt.
Frühzeitig ist zu klären, wer die Zielgruppe ist, ob die Fläche für die Ziele bzw. das Nutzungskonzept ausreichend ist und ob die Gartenpflege auf Dauer sichergestellt werden kann.
Bei der Planung sollte unbedingt ein Landschaftsplaner oder eine Landschaftsplanerin mit Erfahrung auf diesem Gebiet mit einbezogen werden.
Sinnesgärten sind vor allen Dingen als integrierter Bestandteil eines Betreuungskonzeptes für Menschen mit Demenz im direkten Anschluss an Pflegeeinrichtungen bekannt geworden. Doch diese besondere Form der Außengestaltung kann mehrere Ziele gleichzeitig abdecken. Sinnesgärten können als Quartiersprojekt durch ihre vielfältig stimulierenden Elemente einen Begegnungsraum für Jung und Alt schaffen, für Menschen mit Beeinträchtigungen ebenso wie für die gesunden Bewohnerinnen und Bewohner der Umgebung.
Hilfreiche Informationen und Erfahrungen finden Sie am besten bei bereits bestehenden Initiativen bzw. bei den Landschaftsplanern, die an der Planung und Umsetzung beteiligt waren.
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Heeg, Sibylle / Bäuerle, Katharina (2011):
Freiräume – Gärten für Menschen mit Demenz. Mabuse-Verlag, 3. Auflage, Frankfurt a.M.
Teimann, Sonia (2012):
Demenz & Freiraumplanung – Typologien für den stationären Pflegeheimbau Band 1
Bendlage, R./ Nix, A / Schützendorf, E. / Wölfel, A. (2009):
Gärten für Menschen mit Demenz Ulmer Verlag