Modul Ehrenamtskarte
Zielsetzung
Anerkennung und Unterstützung von ehrenamtlichem Engagement. Mit der Servicekarte soll eine Anerkennungsstruktur geschaffen werden, die ehrenamtlich Engagierten Wertschätzung signalisiert und ihren Einsatz durch bestimmte Bonusleistungen belohnt.
Einschätzungen zu diesem Modul von Nutzerinnen und Nutzer
Prozessphase:
eignet sich zur Analyse / Planung
eignet sich zur konkreten Umsetzung
Zeitaufwand:
lässt sich
schnell umsetzen
bedarf längerer
Vorbereitung
Personalaufwand:
geringer personeller
Einsatz nötig
ist sehr
personalintensiv
Finanzieller Aufwand:
ist mit geringen Kosten verbunden
ist sehr
kostenintensiv
Partizipation:
hat einen geringen Beteiligungsgrad
hat einen hohen Beteiligungsgrad
Komplexität:
keine Vorkenntnisse erforderlich
bedarf professioneller Unterstützung
Dieses Modul wurde bisher von 1 Nutzern bewertet.
Anwenderinnen und Anwender
Zielgruppe
- Quartiersbewohnerinnen und Quartiersbewohner
Handlungsfelder
- Gemeinschaft erleben
- Sich einbringen
Umsetzung und Durchführung
Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat zusammen mit Städten, Kreisen und Gemeinden des Landes eine landesweit gültige Ehrenamtskarte eingeführt.
Auch bei Nutzung der NRW-weiten Ehrenamtskarte unterscheiden sich die Anforderungen der jeweiligen Kommune und die gewährten Vergünstigungsleistungen von Kommune zu Kommune. Die Feststellung, wer, wann und wie lange in den Genuss der Servicekarte kommen soll z.B. nach geleisteten Stunden, Art der Tätigkeit, der eigenen Vergünstigungsmöglichkeiten bleibt daher unerlässlich.
Vergeben wird die Karte üblicherweise durch die Kommune.
Als Anbieter von Vergünstigungen kommen neben der Kommune auch andere Akteurinnen und Akteure in Frage, z.B. Wohlfahrtsverbände, Sparkassen, Einzelhandel, Kultureinrichtungen oder Sportvereine in Frage.
Diese Anbieter müssen akquiriert, mögliche Vergünstigungen zusammengetragen und abgesichert werden. Die Vergünstigungen können aus Preisnachlässen bei Eintrittspreisen oder Nutzungsgebühren, Einkaufsrabatten u.a.m. bestehen, aber auch aus Informationen, Einladungen zu (kommunalen) Veranstaltungen, Neujahrsempfängen o.ä.
Eine weitere Form der Wertschätzung ist auch die feierliche Überreichung der Servicekarte im offiziellen Rahmen z.B. durch die kommunale Spitze.
Wichtige Umsetzungsschritte / Aufwandsabschätzung
- Koordinierung der Akteurinnen und Akteure
- Ermittlung und Validierung von vergünstigten Angeboten
- Regelmäßiges Update des Vergünstigungsportfolios
- Kommunikation der Angebote an die Servicekartenbesitzer
- Datenbankaufbau und -pflege
- Herstellung und Überreichung der Servicekarte
Stolpersteine
- Servicekarte ist nicht mit Angeboten hinterlegt.
- Potenzielle Beteiligte bieten bereits eigene Vergünstigungen an.
- Vergünstigungen sind unattraktiv.
- Ideeller Wert wird nicht vermittelt oder nicht anerkannt.
- Es ist eine Flut von (Bonus-)Karten im Umlauf.
Bewertung
Hoher organisatorischer Aufwand, der ideelle Wert liegt über dem der finanziellen Vergünstigungen.
Fallbeispiele
Ehrenamtskarte Oberhausen
Ehrenamtskarte Duisburg
Kontakte / AnsprechpartnerInnen
Informationen erhalten Sie bei den jeweiligen Kommunen.
Finanzierungsansätze
- Kommunale Mittel
- Sponsoring
Beratung
Hilfreiche Informationen und Erfahrungen finden Sie am besten bei bereits bestehenden Initiativen.
Nutzerinnen- und Nutzerkommentare
Die Ehrenamtskarte wurde bei uns vor längerer Zeit eingeführt (Kommune). Eine Kollegin wurde für den Arbeitsbereich eingestellt. Nach dem ersten "Boom" an Nachfragen ließ dieser schnell wieder nach - und das aus hauptsächlich einem Grund: die wenigsten Ehrenamtlichen sind bereit, sich selbst für die Karte zu bewerben - was sehr verständlich ist, aber die Richtlinien sehen dies so vor. Die hohe, ja ebenfalls festgeschriebene Anzahl von geleisteten Stunden bremst - ehrliche - Ehrenamtliche ebenfalls aus. Die Vergünstigungen "locken" die wenigsten - vielmehr geht es um Anerkennung der Tätigkeit, des Engagements. Ob dafür die Karte mit all ihren "Hürden" das richtige Instrument ist? Ich habe Zweifel. Die Nachfrage ist jedenfalls deutlich geringer als bei Einführung gedacht - und der Aufwand dagegen sehr hoch, auch seitens der Kommune. "Klinkenputzen", um Vergünstigungen vor Ort zu bekommen, die zudem auch noch breit gestreut sein müssen, da ja alle Altersklassen ehrenamtlich tätig sein könnten - das war, so die Kollegin, sehr schwer.
Projekte
Quartiersentwicklung in Kamperbruch-Süd, Kamp-Lintfort
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