Modul Begleitservice für Seniorinnen und Senioren

Zielsetzung

Durch Begleitpersonen, die hilfsbedürftigen Menschen zur Seite stehen und diese bei Behördengängen, Einkäufen, Spaziergängen, Arztbesuchen oder ähnlichem begleiten und unterstützen, können diese länger in ihrer häuslichen Umgebung bleiben.

Durch Begleitpersonen wird dementsprechend die Mobilität älterer und hilfebedürftiger Menschen gefördert. Insbesondere können diese auch unterstützend auf dem Weg zu Sport- und Bewegungsprogrammen und vereinzelnd auch bei der Durchführung dieser wirken und unterstützen die Mobilität dadurch zusätzlich. Insgesamt werden so die körperlichen Funktionen Älterer gestärkt und es entstehen zusätzlich soziale Kontakte.

Einschätzungen zu diesem Modul von Nutzerinnen und Nutzer

Prozessphase:

eignet sich zur konkreten Umsetzung

Zeitaufwand:

bedarf längerer
Vorbereitung

Personalaufwand:

ist sehr
personalintensiv

Finanzieller Aufwand:

ist sehr
kostenintensiv

Partizipation:

hat einen hohen Beteiligungsgrad

Komplexität:

bedarf professioneller Unterstützung

Dieses Modul wurde bisher von 7 Nutzern bewertet.

Anwenderinnen und Anwender

Zielgruppe

Handlungsfelder

Umsetzung und Durchführung

Die Erbringung solcher Begleitdienste kann durch unterschiedliche Akteurinnen und Akteure erfolgen. Neben den Angeboten gewerblicher Dienstleistungsunternehmen gibt es unter dem Dach der Nachbarschaftshilfe die Möglichkeit ehrenamtliche Helferinnen und Helfer hierfür zu gewinnen. Die potenziellen ehrenamtlichen Helferinnen und
Helfer müssen angesprochen werden und an Personen, die eine solche Unterstützung suchen, vermittelt werden. Auch die Einbindung in umfassendere Angebote zur häuslichen Entlastung bieten Raum für das Modul Begleitpersonen, hier kann z.B. das gewerbliche Angebot mit ehrenamtlichen Angeboten in einem Kooperationsmodell kombiniert werden.

Pflegeleistungen stellen keinen Teil des Konzepts Begleitpersonen dar, es handelt sich um reine Unterstützungsleistungen hinsichtlich der Begleitung von älteren Personen.

Wichtige Umsetzungsschritte / Aufwandsabschätzung

Je nach Variante sind unterschiedliche Vorgehensweisen zu wählen. Doch generell gilt es:

Stolpersteine

Von Bedeutung bei diesem Modul ist die Qualifikation der Begleitpersonen, da diese ggf. unzureichend sein kann. Auch die Anerkennung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer spielt eine bedeutende Rolle und muss gepflegt werden. Weiterhin fehlt eine
Abgrenzung zu grundpflegerischen und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten im Sinne der Pflegeversicherung.

Bewertung

Begleitdienste gehören seit Jahren zum erprobten und bewährten Inventar guter Angebotsstrukturen in Quartieren. Sie ermöglichen den Verbleib in der eigenen Wohnung und bewahren so die Selbstständigkeit im Alter.

Kontakte / AnsprechpartnerInnen

Die jeweiligen Kommunen und Seniorenbeauftragten können Seniorenbegleitservice vermitteln.

Finanzierungsansätze

Die Begleitung kann ehrenamtlich erfolgen oder wird durch soziale Dienste erbracht. Die Höhe der Entgelte oder Beiträge muss individuell geprüft werden.

Beratung

Die jeweiligen Kommunen und Seniorenbeauftragten können Akteure zusammenbringen.

Nutzerinnen- und Nutzerkommentare

Individuell bezahlbarer und ggf. quartiersbezogener Begleitservice (auch: Alltagsassistenz) sollte möglichst aus einem gut koordinierten Zusammenspiel von professioneller und ehrenamtlicher Arbeit entwickelt werden.
Das Modul ist sehr individuell anzuwenden und eröffnet viele kreative Möglichkeiten.
Das Modul kann ebenfalls gut in Kombination mit anderen Trägern/Projekten verknüpft werden. Beispiel: Personen eines gut funktionierenden Stadtteilservice oder des Projektes "Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt" vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales können im Rahmen eines Begleitservice für Seniorinnen und Senioren unterstützend tätig werden.
Bei demenzerkrankten Menschen kann dies über Betreuungsleistungen nach § 45b finanziert werden. Frage tritt auf wie dies bei körperlich beeinträchtigen Menschen gewährleistet werden kann.

Projekte

Nachbarschaftsstifter, Gelsenkirchen

Zuhause alt werden, Bochum

Quartiersentwicklung in Riehl, Köln

Bocholter Bürgergenossenschaft eG, Bocholt

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Literatur

Grymer, Herbert; Köster, Dietmar; Krauss, Melanie; Ranga, Myrto-Maria; Zimmermann, Jan Christoph (2008):
Altengerechte Stadt - Das Handbuch. Partizipation älterer Menschen als Chance für die Städte., Wuppertal

Links

Forum Seniorenarbeit