Ein „Leitfaden Seniorengerechte Wohnangebote“ ist ein meist politisch festgelegter Handlungsrahmen für die weitere Entwicklung seniorengerechter Wohnangebote in der Kommune, im Quartier oder auf anderen räumlichen Ebenen. Der Leitfaden kann auf Kommunalebene bzw. Quartiersebene durch die Gemeindeverwaltung oder durch Verbände festgeschrieben werden oder wird als Handlungsempfehlung durch die Landesverwaltung für das Bundesland entwickelt. Ziel ist es, Akteurinnen und Akteuren, die sich mit dem Thema seniorengerechtes Wohnen befassen, einen Handlungsrahmen aufzuzeigen und seniorengerechte Wohnungen bzw. alternative Wohnangebote zielgerichtet zu fördern und umzusetzen.
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Ein „Leitfaden Seniorengerechtes Wohnen“ wird zumeist durch die kommunale Verwaltung erstellt. Es ist darüber hinaus möglich externe Expertinnen und Experten der Wohnungswirtschaft zu befragen oder Unternehmen zu beauftragen, die Recherche und Erstellung des Leitfadens zu übernehmen.
Erster Bestandteil eines Leitfadens ist eine Bestandsaufnahme der demographischen Entwicklung sowie der Bevölkerungsprognosen für einzelne Altersklassen. Des Weiteren wird der Bestand an seniorengerechten Wohnungen bzw. Wohnformen erhoben.
Zunächst sollte im Leitfaden eine konkrete Zielsetzung der Stadt festgelegt werden, die in der Entwicklung erreicht werden soll, dabei ist der Zeithorizont variabel. Die Zielsetzung in Leitfäden ist aktuell häufig eine Steigerung der seniorengerechten Wohneinheiten und eine Verbesserung der Wohnqualität durch Aufwertung des Wohnumfeldes.
Zur späteren Umsetzung werden innerhalb des Konzepts konkrete „Wohnleitlinien“ entweder für die gesamte Kommune, für einzelne Stadtteile oder aber auch für einzelne Quartiersentwicklungen zur Umsetzung festgelegt. Beispiele wären:
Zusätzlich zu diesen Themenfeldern, die inhaltlich in einem Leitfaden enthalten sein sollten, können theoretische Aufarbeitung bestimmter Themen, z.B. alternative Wohnmodelle, oder Expertengutachten z.B. zur barrierefreien Stadt eingearbeitet werden.
Teil des Leitfadens kann auch die Entwicklung und Vernetzung von Freizeitaktivtäten sein. Diese können verstärkt Berücksichtigung finden, da sie zur Qualität des Wohnumfeldes und der Stadt beitragen und eine Beteiligung der Quartiersbewohnerinnen und -bewohner zulassen.
Abschließend können konkrete Handlungsempfehlungen Platz im Leitfaden finden.
Die Rückkopplung der Ergebnisse bzw. des Leitfadens für seniorengerechtes Wohnen an die wohnungsmarktpolitischen Akteure und Quartiersorganisationen ist äußerst wichtig zur konkreten Umsetzung.
Insgesamt ist die Festlegung eines Leitfadens durch die politische Verwaltung als Prozess zu betrachten.
Die Stadt muss für die Erarbeitung Personal bereitstellen und außerdem empfiehlt sich die Moderation durch ein Unternehmen, was ebenfalls Zusatzkosten verursacht.
Die Beteiligung der Seniorinnen und Senioren bedeutet außerdem ein hohes Maß an Organisation und Öffentlichkeitsarbeit sowie einen großen Zeitaufwand. Die Ergebnisse müssen zielgerichtet gebündelt und eingearbeitet werden.
Die regelmäßige Evaluation ist wichtig zur Kontrolle bzw. Einhaltung des Leitfadens bei Bauvorhaben.
Gutes Mittel, um den Wohnungsmarktakteuren Handlungsleitlinien zu vermitteln, kommunalen Bauvorhaben zu bündeln und seniorengerechte Wohn- bzw. Freizeitangebote zielgerichtet zu entwickeln.
Einige Kommunen und Regionen in NRW veröffentlichen bereits kommunale Leitfäden:
Die Innenministerien der Länder und des Bundes geben häufig Leitlinien für seniorengerechtes oder behindertengerechtes Wohnen aus.
Innenministerien der Länder
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Seniorinnen- und Seniorenwegweiser
Benchmarking als Instrument zur Projektentwicklung auf kommunaler Ebene
Integriertes Handlungskonzept zur Quartiersentwicklung
Innenministerium Schleswig-Holstein (2010):
Qualitätsvolle Innenentwicklung. Eine Arbeitshilfe für Kommunen., Kiel
BMFSFJ (2009):
Leben und Wohnen für alle Lebensalter. Bedarfsgerecht, barrierefrei, selbstbestimmt. Praxisbeispiele und Handlungsempfehlungen, Berlin