Ziel dieses Moduls ist die Unterstützung pflegender Angehöriger durch eine Vernetzung der handelnden Akteurinnen und Akteure vor Ort. Im Rahmen dieses Projektes soll herausgefunden werden, wie pflegende Angehörige im Quartier unterstützt werden sollen und welche Angebote durch die professionelle Anbietende ermöglicht werden können.
Dieses Modul wurde bisher von 0 Nutzern bewertet.
Um abschätzen zu können wie groß der Bedarf an pflegerischen Angeboten und Unterstützung in einem Quartier sein sollte, muss eine Datengrundlage geschaffen werden. So können Teilnehmende für Befragungen rekrutiert werden, die Mitarbeitende im pflegerischen Bereich oder in der Beratung oder in der niedrigschwelligen Betreuung sind. Diese können eine professionelle Einschätzung auf der Grundlage ihrer eigenen beruflichen Erfahrungen liefern. Zudem sollten pflegende Angehörige verschiedener Lebenslagen interviewt werden (z.B. Ältere, die ihre Lebenspartnerinnen- und -partner pflegen, Eltern, die ein behindertes Kind pflegen oder auch erwachsene Kinder, die sich um ihre hochaltrigen Eltern kümmern). Diese können von ihren alltäglichen Erfahrungen und den damit einhergehenden Schwierigkeiten berichten. Vereinzelt könnten auch Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft für eine Einschätzung hinzugezogen werden.
Sind Bedarfe aus den Interviews nach der entsprechenden Auswertung zu erkennen, so kann daraus ein Handlungsvorschlag entwickelt werden, der z.B. der Stadt unterbreitet wird. Dieser kann in Form eines verbesserten Informationsdienstes für die Angehörigen gestaltet werden. Auch kleinere Workshops zu pflegerischen Inhalten könnten aus den Ergebnissen resultieren.
Beginnen sollte man mit der Vorbereitung sowie der inhaltlichen Konzeption des Projekts. Dazu zählt auch die Suche nach geeigneten Expertinnen und Experten, die das Projekt unterstützen. Sobald das Konzept steht, kann mit der Rekrutierung von Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern begonnen werden sowie mit der Durchführung der Befragungen. Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe stellt die Auswertung der Interviews dar, mit der unmittelbar anschließenden Umwandlung der Ergebnisse in präsentable Vorschläge. Auch hier sollten nach Möglichkeit Forscherinnen und Forscher beratend zur Seite stehen. Geeignet ist gegebenenfalls eine öffentliche Diskussionsrunde zum Abschluss.
In den Kreisen und kreisfreien Städten gibt es Pflegestützpunkte / Pflegeberatungsstellen, die beratend auch pflegenden Angehörigen zur Seite stehen. Eine Einbindung fachlich qualifizierter Personen in das Projekt ist für eine erfolgsversprechende Umsetzung und Inanspruchnahme durch pflegende Angehörige wichtig. Zudem haben die Pflegestützpunkte Kenntnis von den fachlichen Angeboten im Quartier und sind in der Regel gut mit Akteuren vernetzt.
Zu wenig oder inhaltlich nicht relevanter Rücklauf in den Interviews kann bei einer Bedarfserfassung Schwierigkeiten verursachen. Die Befragungen sollten von erfahrenen Forscherinnen oder Forschern durchgeführt werden, damit die Fragen zielführend formuliert werden und auch die Auswertungen als annähernd repräsentativ betrachtet werden können.
Gute Methode, um – auch in scheinbar schwierigen thematischen Ausgangslagen – zusammen mit Betroffenen und Bürgerinnen und Bürgern Ergebnisse und Handlungsansätze zu produzieren und sich mit den bestehenden Problemen auseinander zu setzen. Eignet sich als „Aufschlag“ für längerfristige Projekte und Projektentwicklungen.
Quart-UpA: Quartiersnahe Unterstützung pflegender Angehöriger der Universität Witten/Herdecke
Im Raum NRW gibt es eine Reihe von Institutionen, die sich mit der Beratung pflegender Angehöriger auseinander setzen. Dazu gehören beispielsweise die sogenannten Pflegestützpunkte und die Landesinitiative Demenz-Service NRW
Verbraucherzentrale: Hilfe für pflegende Angehörige
In vielen Städten gibt es beratende Einrichtungen, die bei der Erstellung eines Interviewleitfadens und der Durchführung und Auswertung der entsprechenden Gespräche hilfreich sein können.
Für dieses Modul sind noch keine Kommentare vorhanden.