Viele Menschen wünschen sich ein selbstbestimmtes und selbständiges
Leben auch im Alter. Sie möchten sich aufgehoben fühlen, und sie möchten
die Sicherheit haben, im täglichen Leben oder zumindest in Notfällen
Unterstützung zu bekommen.
Um dies realisieren zu können, brauchen wir vielfältige Wohnangebote,
die darüber hinaus auch ein nachbarschaftliches Zusammenleben mit
gegenseitiger Unterstützung ermöglichen. Nachbarschaftliche und
gemeinschaftliche Wohnformen ebenso wie selbstbestimmte
Wohn-Pflegeformen bieten als innovative Wohnformen eine gute Grundlage
dafür.
Zu diesem Thema kann das Landesbüro altengerechte Quartiere.NRW informieren, beraten und vernetzen.
Was sind ...
... gemeinschaftliche und nachbarschaftliche Wohnprojekte?
Jedes
gemeinschaftliche Wohnprojekt ist anders, aber es gibt eine
Gemeinsamkeit: die bewusste Entscheidung der Mitglieder für die
gegenseitige Unterstützung und das gemeinschaftliche Leben. Die
Bewohnerinnen und Bewohner gemeinschaftlicher Wohnprojekte wünschen
sich einen Kontakt zu anderen Menschen, der intensiver und
verbindlicher ist als in einer „normalen“ Wohnumgebung. Sie
möchten von gemeinschaftlichen Aktivitäten, gegenseitiger Hilfe und
einer verlässlichen Nachbarschaft profitieren, möchten in der
Nachbarschaft geben und nehmen.
Wenn
auch oft umgangssprachlich von Wohngemeinschaften
gesprochen wird, so ist
doch die übliche Form des gemeinschaftlichen Wohnens die
Hausgemeinschaft,
in der jede Partei über eine eigene vollständige abgeschlossene
Wohnung verfügt, in einem gemeinsamen Haus oder einer Wohnanlage.
Die geteilten Bereiche (z.B. Gemeinschaftsräume) befinden sich
außerhalb der privaten Wohnung.
Charakteristisch
für gemeinschaftliche Wohnprojekte, und förderlich für den Aufbau
und den Erhalt einer Gemeinschaft, ist die frühzeitige Einbindung
der zukünftigen Bewohnerschaft in die Planung des Projektes –
soweit die Gruppe das Projekt nicht ohnehin vollständig selbst
plant. In der Nutzungsphase ist die Selbstverwaltung des Projektes
durch die Bewohnerinnen und Bewohner oder zumindest die Mitbestimmung
ein zentrales Element.
Ganz wesentlich ist dabei die Mitsprache bei
der Suche und Auswahl neuer Mitbewohnerinnen und Mitbewohner. Im
gemeinsamen Tun konstituiert, erhält und erneuert sich die
Gemeinschaft: von der Selbstverwaltung des Projektes über die
Grünanlagenpflege bis zur Organisation und Durchführung von Festen
und Veranstaltungen oder dem gemeinsamen Feierabend im Garten.
... selbstverantwortete Wohngemeinschaften mit Betreuungsleistungen?
Eine
besondere Form des gemeinschaftlichen Wohnens sind
Wohngemeinschaften mit Betreuungsleistungen, auch als
Wohn-Pflege-Gemeinschaften bezeichnet. Hier leben – meist ältere –
Menschen in einem Haushalt zusammen, die neben einem Pflegebedarf
insbesondere auch einen Unterstützungsbedarf im täglichen Leben
haben.